Ereignissen, die lange vor seiner Zeit liegen, dabei gewesen wäre. 200
Generationen sind seit den historischen Anfängen des jüdischen Volkes vergangen
und sie erscheinen doch wie wenige Tage. 200 Generationen sind vergangen, seit
ein Mensch namens Abraham aufstand, um sein Land und seine Heimat zu verlassen
und in ein Land zu ziehen, das Gott ihm gezeigt hat. 200 Generationen sind seit
dem Zeitpunkt vergangen als Abraham die Machpela Höhle in der Stadt Hebron
kaufte, bis zu den schweren Konflikten, die sich dort in unserer Generation
abspielen.
Erst 150 Generationen sind seit der Feuersäule des Auszugs aus Ägypten bis zu
den Rauchsäulen der Shoah vergangen. Und jeder Jude, geboren aus den Nachkommen
Abrahams im Land Abrahams, war überall mit dabei.
War ein Sklave in Ägypten und empfing die Thora am Berg Sinai. Mit König
David zog er in Jerusalem ein, und mit Zedekiah wurde er von dort ins Exil
geführt. Ein jeder Jude hat Jerusalem an den Wassern von Babylon nicht
vergessen, hat gegen die Römer gekömpft und ist aus Spanien vertrieben worden.
Wurde auf den Scheiterhaufen geschleppt und hat die Thora studiert. Hat seine
Familie verloren und ist in Treblinka verbrannt worden. Hat im Aufstand des
Warschauer Ghettos gekämpft und ist nach „Eretz Israel“ gegangen, in das Land,
aus dem er kommt und in das er zurückkehren wird.
Und wie von jedem frommen Juden verlangt wird, durch die schmerzliche und
heilsame Kraft der Erinnerung an jedem Tag und jedem Ereignis der jüdischen
Vergangenheit Anteil zu nehmen, so wird auch von ihm verlangt, sich durch die
Kraft der Hoffnung auf jeden Tag der Zukunft vorzubereiten.
Und so hört auch jeder fromme Jude die Verheißungen, die göttlichen Zusagen,
als wären sie ihm gesagt, als könnten sie schon jetzt bei ihm und den Seinen
wahr werden.
Und diese Haltung, liebe Eltern, diese Haltung habt ihr unbewusst vielleicht
übernommen, wenn ihr für Eure Tochter N. einen Taufspruch gewünscht habt aus dem
großen Buch des Auszugs, aus dem Buch Exodus, wo es heisst: Gott sagt: „Siehe,
ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und bringe dich
an den Ort, den ich bereitet habe.“ (Exodus 23.20)
Gott schickt, so heißt es, einen, der das Terrain sondiert, der vorausgeht,
Wege ebnet, Gefahren mindert. Gott schickt einen Begleiter, der unsichtbar
beschützt, die Wege bewacht. Gott schickt einen, der das Ziel in den Blick nimmt
und kennt.
So soll es sein für N. Dass sie immer eine Ahnung davon haben möge, wie immer
ihr Weg verläuft, was immer auch geschieht: Gott lässt mich nicht allein. Ich
bin geliebt, beschützt, bewacht. Was an Euch liegt, das wollt Ihr als Eltern und
Paten dazutun. Aber ohne himmlischen Beistand würdet Ihr Euch überheben. Es
braucht Begleiter, es braucht Boten des Himmels, nennen wir sie Engel oder
manchmal auch Paten, Großeltern, Freundinnen und Freunde.
Alle, die Engelsaufgaben übernehmen, alle die sind himmlische Botschafter.
Viele davon, N., wünschen wir Dir an die Seite. Und wie unsere jüdischen
Geschwister wollen wir so kess sein, und das alte Wort ganz jung auf Dich
beziehen:
„Siehe, Gott schickt einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem
Wege und bringe an den Ort, den ich bereitet habe.“
Amen.
Taufeinladung
Jesus Christus spricht: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden.
Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker. Tauft sie auf den Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was
ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt
Ende“
Taufwasser
Taufspruch
„Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich
bringe an den Ort, den ich bereitet habe“ (Exodus 23.20)
Taufkerzen
„Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht
wandeln in der Finsternis, sondern der wird das Licht des Lebens haben„
Taufhandlung
Taufsegen
Lied: Kind, du bist uns anvertraut EG 566