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Retter der verfemten Schrift: 1911 beauftragte das preußische Kultur- und Schulministerium den Berliner Grafiker Ludwig Sütterlin, einheitliche Regeln und Schreibweisen für die lateinische und deutsche Schreibschrift zu entwickeln. Die Nationalsozialisten verboten 1941 jedoch sowohl die Sütterlinschrift als auch den Schrifttypus Fraktur - weil sie angeblich jüdischen Ursprungs war. Ab sofort wurden alle Bücher und Zeitungen in Lateinschrift (Antiqua) gedruckt - die Kinder konnten die Briefe ihrer Eltern nicht mehr lesen. Nach 1945 wurde Sütterlin an manchen Schulen zusätzlich zur lateinischen Schrift gelehrt. - Die Mitglieder der Sütterlinstube Hamburg können nicht nur in Sütterlin verfasste Dokumente entziffern, sondern beherrschen auch ältere Schriften, etwa die im 19. Jahrhundert gängige Kurrent- und die noch älteren Kanzleischriften (16.-18. Jahrhundert).