Metronome ticking

Hamburger Aufführungen

 

Fast alle haben sich daran beteiligt, was auch nicht immer der Fall ist. Dabei haben die meisten festgehalten, wie beeindruckend für sie der gemeinsame Auftritt eines Opfer- mit einem Täter-Kind gewesen ist. Die eingefügten Lieder, der Rollentausch zwischen den Lesenden, die Umarmung am Ende, das wurde ausdrücklich von vielen hervorgehoben als ganz besonders gut und wichtig. S., ein Schüler aus Kasachstan, der einen Geschichts-Leistungskurs besucht und zunächst gar nicht so angetan zu sein schien von meinem Vorschlag, diese Rezitation zu besuchen, hat gesagt, dass er in seinem gesamten Geschichtsunterricht noch nie etwas erlebt hätte, das ihm so unter die Haut gegangen wäre.

L. sagte, die beiden Lesenden helfen den Deutschen auf eine ganz besondere Weise, ihre Geschichte zu „verdauen“. Auch die Worte von Henrik Eger, dass das Gift der Vernichtung schon in der Sprache beginne und jeder sich seiner Verantwortung für die anderen bewusst werden müsse, sind bei vielen besonders hängen geblieben. Ich glaube, dass Sie – und alle Beteiligten – sehr viel mehr erreicht haben, als ich selber es mir hätte vorstellen können.

 In den mitgesandten Einzelvoten wurde durchweg als besonders beeindruckend empfunden, dass die Söhne der  Verfasser aus der Opfer- und Tätergeneration vorlasen, niemand für die Taten der Vorfahren verantwortlich gemacht werden könne und  Versöhnung nur über eine ehrliche Aufarbeitung führe – auch für Konfliktherde unserer Zeit..

Das Stück spricht jeden an, der bereit dazu ist, die Typisierung von Minderheiten neu zu überdenken, und ermutigt das Publikum dazu, die Initiative zu ergreifen, bevor erneut Randgruppen angegriffen werden.

Durch die Powerpoint-Präsentation wurde das Drama der Eltern noch klarer. Dies war insofern noch ein technisches Problem, als die verwendeten Dias erst nach der Ankunft von Henrik Eger und Bob Spitz am 6.11. vorlagen und daher für die technischen Proben an den vier Veranstaltungsorten an drei Tagen nur wenig Zeit blieb. Letztlich hat aber der Erfolg der Veranstaltungen den enormen Kräfteeinsatz über einen Zeitraum von 12 Monaten gerechtfertigt.

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