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Langenhorner Rundschau

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  • 04/17

20 Jahre Sütterlin-Stube in Langenhorn

Sütterlin - das ist (oder war?) eine Art zu Schreiben, die 1911 entwickelt und später in Preußen an den Schulen eingeführt wurde. 1941 von Hitler verboten, wurde sie nach 1945 zusätzlich zur lateinischen Schreibweise in den Schulen unterrichtet, mancherorts bis 1980. Doch dann drohte das Aussterben; immer weniger Menschen konnten Dokumente in dieser Schrift noch entziffern.
Es war der damalige Ansgar-Pastor Delius, der die Frage stellte: „Was können alte Menschen, junge jedoch nicht?" und der auf die Idee kam, mit interessierten Bewohnern des Altenzentrum Ansgar die Sütterlin-Schrift lebendig zu erhalten. Man begann, Schriftstücke und Dokumente zu „übersetzen". Daraus entstand 1996 die „Sütterlin-Stube". Die Idee zündete. Es kamen Aufträge von überall her, auch aus europäischen Ländern und inzwischen aus allen Kontinenten.
Der Verein „Sütterlinstube Hamburg e.V. " feierte Ende März sein 20-jähriges Bestehen. Kulturstaatsrätin Jana Schiedeck zeichnete ihn mit einer Medaille „für treue Dienste..." aus. Der Verein trifft sich immer noch im Ansgar-Altenzentrum. Doch leider sind - bis auf Pastor Götting qua Amt - keine Langenhorner mehr dabei - das ist schade. Wenn niemand mehr die alten, in Sütterlin geschriebenen Briefe, Tagebücher, Dokumente entziffern kann, geht so viel Geschichte verloren.
Der Verein bietet daher Fernkurse an, in denen man die alte Schrift erlernen kann, um die spannende und wertvolle Arbeit auch in den nächsten Generationen nicht aufgeben zu müssen. Informationen dazu gibt es hier:
http://www.suetterlinstube-hamburg.de/fkurs.php

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